Laut einer in 2018 durchgeführten Studie rauchen in Deutschland 23% (12 Millionen) der Erwachsenen, wobei die Anzahl der Rauchenden jährlich sinkt. Die Raucherquote liegt bei Frauen bei 20% und bei Männern bei 26%.
Was spricht gegen das Rauchen?
Es gibt viele Gründe, die gegen das Rauchen sprechen. Das Nikotin im Tabak kann abhängig machen und die gesundheitlichen Folgen von Tabakkonsum sind enorm. Es wird geschätzt, dass jährlich circa 22 Milliarden Euro im Gesundheitswesen für Krankheitsfolgen ausgegeben werden, die durch das Rauchen entstanden sind. Über 100.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens.
Leichter gesagt als getan
Trotz dieser sehr eindrücklichen negativen Folgen für die Gesundheit fällt es vielen Rauchern schwierig mit dem Rauchen aufzuhören. Dies hat verschiedene Gründe. Studien zeigen, dass nicht nur das Rauchen, sondern auch das abstinent bleiben sehr schwierig ist. Nur 5% der Befragten schafft es dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören.
Verhaltensänderungen sind grundsätzlich schwierig. Viele verschiedene Faktoren haben eine Auswirkung darauf, ob der „Rauchstopp“ nachhaltig ist. Die Unterstützung und Raucherquote im sozialen Umfeld und der emotionaler Abhängigkeitsfaktor spiele eine bedeutende Rolle. Deswegen ist es bei einer Raucherentwöhnung nicht nur wichtig, die körperliche Sucht zu besiegen, sondern auch emotionale und soziale Faktoren zu berücksichtigen.
Aufhören – aber wie?
Sobald sich jemand entschieden hat aufzuhören, kann er eine Vielzahl an Unterstützung wahrnehmen. Beratungs- und Entwöhnungshilfen lassen sich bei Ärzten, Krankenkassen, dem BzgA und weiteren Anlaufstellen finden. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfe kann den Erfolg der Raucherentwöhnung positiv beeinflussen. Wenn die rauchende Person eine starke Nikotinabhängigkeit hat, werden Nikotinersatzprodukte empfohlen. Eine starke körperliche Abhängigkeit entsteht durch regelmäßigen Nikotinkonsum. Je länger und je mehr jemand geraucht hat, desto schwerer ist die Entwöhnung. Nikotinersatzprodukte helfen dabei die Entzugserscheinungen zu mildern und das Verlangen nach Nikotin zu senken.
Vorteile der Raucherentwöhnung
Entscheidet man sich für eine Raucherentwöhnung, kann es hilfreich sein sich bewusst zu machen, welche Vorteile ein Entwöhnung hat. Offensichtliche Gründe sind die gesundheitlichen Vorteile und die finanzielle Ersparnis. Es gibt aber weitere personenabhängige Argumente für eine Raucherentwöhnung wie beispielsweise psychische Faktoren oder Geruch.
Mit dem Rauchen aufhören mit Nikotinpflastern
Fast 8% der Aufhörwilligen nutzen die Vorteile von Nikotinersatzprodukten, um eine Entwöhnung angenehmer zu gestalten. Besonders beliebt ist dabei das Rauchen aufhören mit Nikotinpflastern. Diese rezeptfreien Pflaster werden deswegen besonders häufig eingesetzt. Das Prinzip des Nikotinpflasters ist so simpel wie hilfreich. Das Nikotinpflaster wird auf die Haut aufgeklebt. Es gibt durchgehend kleine Mengen Nikotin ab, wodurch die typischen Entzugserscheinungen weniger stark auftreten. Die Nikotinmenge muss individuell an die körperlichen Voraussetzungen wie Größe, Gewicht und Stärke der Nikotinabhängigkeit angepasst werden. In der Apotheke oder auch online sind verschiedene Pflaster-Stärken erhältlich.
Die richtige Anwendung
Die positiven Vorteile des Nikotinpflastern bei der Raucherentwöhnung können jedoch nur zutrage treten, wenn diese richtig angewendet werden. Die Hautpartie auf der das Pflaster angebracht wird ist entscheidend. Geeignet sind Hautpartien die fettfrei und unbehaart sind. Viele Nutzer kleben das Pflaster demnach auf den Oberkörper oder den Oberarm.
Inhaltsstoffe und Dosierung
Wie der Name Nikotinpflaster schon sagt, ist der Hauptwirkstoff das Nikotin. Der auf der Innenseite angebrachte Wirkstoff kann je nach Pflaster unterschiedlich dosiert sein. Des weiteren unterscheidet man zwischen Depot- und Matrixpflastern. Bei Depot-Pflastern wird der Wirkstoff über eine Trägerfolie und poröse Membran kontinuierlich abgegeben. Matrix-Pflaster geben den Wirkstoff ebenfalls dosiert ab. Die angewendete Methode ist jedoch anders. Das Nikotin liegt hier schichtweise vor und befindet sich direkt auf der Haut. Bezüglich der Dosierung sollten Interessierte sich an einen Apotheker oder Arzt ihrer Wahl wenden.
In diesen Fällen ist Vorsicht geboten
Nicht jeder kann Nikotinpflaster nutzen. In den folgenden Fällen dürfen Nikotinpflaster nicht angewendet werden:
- schwere Herzrhythmusstörungen
- vor kurzem aufgetretener Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Verengung der Herzkranzgefäße
- Überempfindlichkeit der Haut gegen Nikotin
- chronische Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Nesselsucht
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an Erkrankungen, wo vor der Anwendung unbedingt mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden muss. Eine Anwendung des Nikotinpflasters ist beispielswese bei Hirnkranzgefäßerkrankungen, Überfunktion der Schilddrüse, Diabetes mellitus und weiteren Erkrankungen nur unter besonderer Vorsicht zu nutzen.
Schwanger und nun?
Viele Frauen entscheiden sich aufgrund einer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören, da Rauchen für Mutter und Kind schwere gesundheitliche Folgen haben kann.
Nikotin wird in der Schwangerschaft an das Ungeborene weitergeben, egal in welcher Form es konsumiert wird. Nikotinpflaster sind in der Schwangerschaft demnach ebenso ungeeignet wie andere Nikotinersatzprodukte. Die Nutzung eines Nikotinpflasters ist nur vorzuziehen, wenn die Schwangere sonnst wieder das Rauche beginnt. Das selbe gilt für die Stillzeit, denn Nikotin kann auch über die Muttermilch an das Baby abgegeben werden.
Sollten Sie überlegen mit dem Rauchen aufzuhören, haben Sie bereits heute einen ersten Schritt getan. Wir ermutigen Sie dran zu bleiben.
Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Bitte informieren Sie sich bei Interesse an der Nutzung des Nikotinpflasters zur Raucherentwöhnung bei einem Apotheker oder Arzt Ihres Vertrauens.